Was wir machen

Pädagogisches Konzept

Das Konzept der Spielwerkstatt ist es, Kindern und Jugendlichen einen aus dem Alltag herausgehobenen Ort zu bieten, an dem sie ihre gestalterischen Fähigkeiten und das soziale Erleben miteinander verbinden, entwickeln und vertiefen können.

Der kindlichen Realität, zum grossen Teil bestehend aus lehrplanmässiger  Schulwirklichkeit und elterlichem Zuhause, soll dabei eine Parallelwelt zur Seite gestellt werden, wo all jenes zur Sprache gelangen kann, was andernorts womöglich zu wenig Platz findet: das Phantastische, das Unvernünftige, die Zwischentöne, das Absurde, die Poesie.

Dabei soll die Realität nicht ausgeblendet werden. Sondern es wird, im Erzählen von Geschichten, im kreativen Gestalten oder Theaterspielen erst die Möglichkeit geschaffen, ihr auf andere Weise, von staunend bis augenzwinkernd, zu begegnen.

Indem die Spielwerkstatt das Material und nicht Rezepte liefert, soll den Kindern, im Gegensatz zu didaktisch-verbindlichen Methoden, ein selbständiges Handeln und Entscheidungsfinden nahegelegt werden. Für Viele bedeutet das nicht zuletzt, sich selbst in der Leere zu begegnen, diese auszuhalten und aus ihr zu schöpfen.

Das will nicht heissen, dass die Kinder in der Spielwerkstatt auf sich allein gestellt sind und absichtlich der Langeweile ausgesetzt werden. Die Kunst bzw. die Herausforderung für die Leitenden der Spielwerkstatt besteht gerade darin, die Gratwanderung zwischen Freiheit und Impulssetzung zu meistern, also im richtigen Moment anzuregen, aber auch wissen, wann sich zurückzuziehen. Dasselbe gilt auch für Konflikte, deren Lösung wir möglichst den Kindern selbst zu überlassen bemüht sind. In allen Fällen erfordert dies eine hohe und stete Präsenz und eine fundierte, fachliche Expertise.

Gerade für Kinder in einer Notsituation ermöglicht dieses so entstandene offene Feld einen Weg, in vermeintlicher Beiläufigkeit, ihrer selbst und der jeweiligen Lebensumstände gewahr zu werden und dafür einen Ausdruck zu finden. In der gestalterischen Arbeit steht daher auch nicht das Endprodukt im Vordergrund, sondern der Prozess, der dahin führt.

(Mathis Rickli, Januar 2020)

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